Die tiefste Jahresmitteltemperatur seit 2013 !
Mit einer Jahresmitteltemperatur von 9,4 °C ist das Jahr 2021 deutlich kühler ausgefallen als die sieben vergangenen Jahre. Die Mitteltemperatur von 2021 liegt 0,4 °C unter dem langjährigen Durchschnitt von 1991-2020 (9,8 °C).
Ein geringes Niederschlagsdefizit!
In Bezug auf die Niederschläge betrug die jährliche Menge des Jahres 2021 784,2 l/m². Das Jahr 2021 ist somit von einem geringen Niederschlagsdefizit geprägt, denn die jährliche Niederschlagsmenge liegt unter dem 30-jährigen Mittelwert von 1991-2020 (831,5 l/m²). Dies entspricht einem jährlichen Defizit von 47,3 l/m².
Ein Jahr mit recht normalem Sonnenschein !
1850,9 Sonnenstunden wurden im Jahr 2021 aufgezeichnet. Dieser Wert liegt um 48,0 Stunden über dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (1802,9 Stunden).
Das Jahr 2021 war geprägt von einem Temperaturrekord im Frühjahr und von Extremniederschlägen im Sommer !
WINTER 2020-2021 :
Der Winter 2020-2021 war leicht zu mild mit einer Durchschnittstemperatur von 2,9° C und lag um 1,0 °C über dem jahreszeitlichen Mittelwert von 1991-2020 (1,9 ° C). Die Abweichungen der monatlichen Lufttemperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991 bis 2020 betragen im Dezember 1,5°C, im Januar -0,4 °C, im Februar 1,7 °C. Das absolute Maximum wurde mit 17,9 °C am 23. Februar 2021 registriert, der absolute Tiefstwert der Lufttemperaturen ereignete sich mit -10,6 °C am 10. Februar 2021.
In Bezug auf die Niederschläge war der Winter 2020-2021 durch einen Niederschlagsüberschuss von 20 % (263,9 l/m²) im Vergleich zum 30-jährigen Mittelwert von 1991-2020 (220,6 l/m²) gekennzeichnet. Diese positive Anomalie ist hauptsächlich auf den Monat Januar mit einer Gesamtmenge von 94,2 l/m² zurückzuführen. Die Anzahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke befand sich mit 28 Tagen deutlich über dem Normalwert (1991–2020: 21 Tage). Zudem sei darauf hingewiesen, dass am 15. Januar 2021 eine maximale Schneehöhe von 13 cm während eines Schneeereignisses gemessen wurde.
Im langjährigen Mittel (1991–2020) sind im Winter statistisch 173,7 Sonnenscheinstunden zu erwarten. Der Sonnenschein im Winter 2020/2021 entsprach mit 173,2 Stunden etwa dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode. Im Februar 2021 wurde eine Sonnenscheindauer von 119,1 Stunden erreicht, welche
damit ca. 50 % über dem klimatischen Normalwert (1991–2020) von 79,5 Stunden liegt. Dagegen waren die Monate Dezember 2020 und Januar 2021 eher sonnenscheinarm.
FRÜHLING 2021 :
Der Frühling 2021 war auch von einer kühlen Witterung geprägt. Die jahreszeitliche Durchschnittstemperatur betrug 7,5 °C und lag somit 2,1 °C unter dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020. Damit ist das Frühjahr 2021 das kühlste Frühjahr seit dem Jahr 2013. Die mittlere Lufttemperatur im März entsprach genau dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991 bis 2020, wohingegen der April deutlich um 2,9 °C und der Mai ebenfalls signifikant um 3,5 °C unter dem 30-
jährigen Klimamittel lagen. Erwähnenswert: am 31. März 2021 wurde eine Höchsttemperatur von 23,5 °C erreicht. Dies ist die höchste Lufttemperatur, die je in einem Monat März seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 gemessen wurde.
Der Frühling 2021 wies zudem ein Niederschlagsdefizit von 12 % (1572 l/m²) im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 1991-2020 (179,3 l/m²) auf, wobei insbesondere der März mit einem Defizit von 29 % im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 recht trocken war.
Das Frühjahr 2021 war sonnig mit 618,8 Sonnenstunden. Somit wurde der Referenzwert von 1991-2020 um ca. 10 % überschritten. Außerdem wurde nur ein Nebeltag beobachtet, was deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 7,7 Tagen liegt.
SOMMER 2021 :
Der Sommer 2021 war leicht zu kühl mit einer Mitteltemperatur von 17,4 °C (0,5 °C unter dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020). Die Monatsmitteltemperaturen lagen im Juni 2,0 °C über, im Juli dagegen 1,5 °C unter dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991 bis 2020. Im August lag die Lufttemperatur 2,1 °C unter dem Klimamittel. Im Sommer 2021 trat lediglich ein heiβer Tag (Maximum der Lufttemperatur ≥ 30 °C) auf. Im langjährigen Mittel ist mit 7,2 Tagen zu rechnen. Sehr heiße Tage (Maximum der Lufttemperatur ≥ 35 °C) gab es in diesem Sommer nicht.
Der Sommer 2021 war deutlich zu nass (306,2 l/m²) mit einem Niederschlagsüberschuss von 41 % in Bezug zum langjährigen Mittelwert der Referenzperiode von 1991 bis 2020 (217 l/m²). Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren war der Juli mit 187,8 l/m² sehr niederschlagsreich. Das Soll wurde um etwa 160 % überschritten. Damit ist der Juli 2021 der zweit-niederschlagsreichste Juli seit 1947 auf dem Flughafen Findel. Das Starkregenereignis vom 14. Juli führte an der Wetterstation am Flughafen Luxemburg-Findel zu zwei Rekorden der Niederschlagsintensität für einen Monat Juli: Die maximalen Niederschläge in 12 Stunden bzw. 24 Stunden erreichten Akkumulationen von 74,2 l/m² bzw. 79,4 l/m². Damit wurden die bisherigen Rekorde vom 22. Juli 2016 (60,4 l/m² bzw. 70,6 l/m²) übertroffen. Bei der 12-stündigen Niederschlagsmenge handelt es sich um einen neuen absoluten Rekord seit 1947.
Laut langjähriger Statistik (1991-2020) sind im Sommer 735,9 Sonnenscheinstunden zu erwarten. Der Sommer 2021 war wenig sonnig und liegt mit 636,8 Stunden ca. 15 % unter dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991–2020.
HERBST 2021 :
Die Mitteltemperatur des Herbstes 2021 (9,7°C) lag nur um 0,1°C unter dem langjährigen Mittelwert von 1991-2020 (9,8°C). Die Abweichungen lagen im September 1,1 °C über, im Oktober und im November dagegen um 0,3 °C bzw. 1,1°C unter dem 30-jährigen Durchschnitt. Im Herbst 2021 traten 4 Sommertage (Maximum der Lufttemperatur ≥ 25 °C) an der Wetterstation auf dem Flughafen Findel auf. Dies entspricht ungefähr dem langjährigen Normalwert von 3 Tagen.
Ein markantes Niederschlagsdefizit trat im Herbst auf. Die Niederschlagssumme betrug 116,4 l/m². Damit wurde das Soll des Niederschlags am Flughafen Findel, bezogen auf den langjährigen Mittelwert (214,5 l/m²), um ca. 46 % deutlich unterschritten. Mit einer Niederschlagshöhe von 20,0 l/m² war der September besonders trocken, da der langjährige Mittelwert des Niederschlages (66,6 l/m²) um ca. 70% unterschritten wurde. Auch der Oktober und November fielen niederschlagsarm aus. Zudem wurde eine maximale Höhe der Schneedecke von 2 cm am 28. November 2021 auf dem Findel registriert.
Erwähnenswert: in der Nacht auf Donnerstag, den 21. Oktober 2021, und am darauffolgenden Morgen sorgte ein Tiefdruckgebiet, welches den Namen „Aurore“ von Météo-France vergeben bekam („Hendrik II“ in Deutschland), für sehr starke Windböen in der Großregion. Am Flughafen Luxemburg-Findel wurde während des Sturms eine Windspitze von 88,9 km/h gemessen.
Der Herbst verlief recht sonnig und übertraf mit 414,1 Stunden den Mittelwert der Referenzperiode (332,7 Sunden) um etwa 24 %.