Die leuchtenden Nachtwolken sind nur in den Sommermonaten in den Regionen der mittleren und hohen Breiten zu sehen, wenn die Sonne mehrere Grade unter dem Horizont steht (generell zwischen 6° und 16°), so dass die Sonnenstrahlen noch die oberen Schichten der Erdatmosphäre erreichen [1]. Die ersten Beobachtungen dieser seltenen Wolkenart stammen aus dem Jahr 1885 [1]. Diese Wolken bestehen aus Eiskristallen mit einem Durchmesser um die 40 Nanometer, die sich in einer extrem kalten Umgebung mit Temperaturen teils unter 150 K (-123,15 °C) bilden [2][3][4]. Rezente Studien haben gezeigt, dass womöglich Staubpartikel verglühter Meteoroide (Gefrierkerne) und ein erhöhter Wasserdampfgehalt in Verbindung mit den extrem niedrigen Temperaturen zur Bildung ausreichend großer Eiskristalle führen können (heterogene Nukleation) [3][5]. Das Wachstum dieser Eispartikel wird zudem von der Dynamik der Winde beeinflusst [6]. Darüber hinaus können sich leuchtende Nachtwolken auch nach Raketenstarts bilden [7][8][9]. Schließlich wird angenommen, dass die anthropogenen Methanemissionen die Sichtbarkeit dieser Wolken seit den 1960er Jahren erhöht haben sollen, aufgrund der zusätzlichen Wasserdampfbildung durch Methanoxidation [10].
[1] WMO - International Noctilucent Cloud Observation Manual
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Bilder der leuchtenden Nachtwolken, aufgenommen im Süden von Luxemburg