2023 am Rande des Podiums der wärmsten Jahre !

Mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,9 °C rangiert das Jahr 2023 auf Platz 4 der wärmsten Jahre in der Geschichte der Wetterstation am Flughafen Luxemburg-Findel seit 1947. Davor liegen die Jahre 2018 (11,1 °C), 2022 (11,2 °C) und das Rekordjahr 2020 (11,3 °C). Das Jahr 2023 liegt 1,1 °C über dem langjährigen Durchschnitt 1991-2020 (9,8 °C).

Ein leichter Niederschlagsüberschuss !

Mit einer Jahressumme von 887,0 l/m² weist das Jahr 2023 einen leichten Überschuss von 55,7 l/m² gegenüber dem Normalwert von 1991-2020 (831,3 l/m²) auf. Das trockenste Jahr in der Geschichte war 1976 mit einer Jahressumme von nur 541,0 l/m² und das nasseste Jahr war 1988 mit einer Rekordjahressumme von 1202,1 l/m².

Ein verhältnismäßig sonniges Jahr !

Das Jahr 2023 war mit 1852,4 Sonnenstunden nahezu normal sonnig und lag damit 49,5 Stunden über dem Wert des Referenzzeitraums 1991-2020 (1802,9 Stunden).

Das Jahr 2023 war voller Besonderheiten und hat einige Rekorde zu Fall gebracht !

WINTER 2022-2023 :

Der Winter 2022-2023 war sehr mild mit einer saisonalen Durchschnittstemperatur von 3,3 °C, die 1,4 °C über der saisonalen Norm 1991-2020 (1,9 °C) lag. Diese milde Witterungsphase begann bereits Ende Dezember 2022 und setzte sich bis Februar 2023 fort, wobei die Monatsmitteltemperaturen alle positiven Anomalien im Vergleich zu den monatlichen Normalwerten 1991-2020 aufwiesen. Ein Rekord der täglichen Höchsttemperatur für einen Dezember wurde am 31.12.2022 mit 15,7 °C aufgestellt!

In Bezug auf den Niederschlag war der Winter 2022-2023 durch ein Niederschlagsdefizit von etwa 22% (171,4 l/m²) im Vergleich zum dreijährigen Mittel 1991-2020 (220,6 l/m²) gekennzeichnet, Nach einem Überschuss im Januar 2023 war der Februar 2023 der zweittrockenste Februar, der jemals am Findel beobachtet wurde (4,4 l/m²). Es wurden nur 9 Tage mit schneebedecktem Boden registriert, was deutlich unter der Referenzperiode 1991-2020 (21 Tage) liegt. Dabei wurde eine maximale Schneehöhe am Boden von 7 cm am 21. Januar 2023 gemessen.

Der Winter 2022-2023 war relativ sonnig mit 182,8 Stunden Sonnenschein, was leicht über der Referenzperiode 1991-2020 (173,7 Stunden) liegt.

Besonders hervorzuheben: ein extrem kontrastreicher Dezember 2022 in Bezug auf die Temperatur mit einer monatlichen Temperaturamplitude von 25,4 °C! Die saisonalen täglichen Höchst- und Tiefsttemperaturen traten beide im Dezember auf: 31.12.2022: 15,7 °C und 17.12.2022: -9,7 °C.

FRÜHLING 2023 :

Mit einer saisonalen Durchschnittstemperatur von 9,2 °C, somit 0,4 °C unter dem Wert der Referenzperiode 1991-2020, war der Frühling 2023 leicht zu kühl, wobei insbesondere der April 2023 mit einem Monatsmittel von 8,0 °C um 1,6 °C unter dem Normalwert eines Aprilmonats lag.

Der Frühling 2023 zeigte einen Niederschlagsüberschuss von etwa 7,5% (192,8 l/m²) gegenüber dem dreijährigen Mittel 1991-2020 (179,3 l/m²), dank eines März, der etwa 91% über der Referenzperiode lag, und trotz eines Mai, der ein großes Defizit (etwa 69%) gegenüber dem langjährigen Mittel aufwies.

Wenig überraschend war der Frühling 2023 nur durchschnittlich sonnig mit insgesamt 529,1 Sonnenstunden, was einer leichten negativen Anomalie (ca. 6%) im Vergleich zum saisonalen Normalwert 1991-2020 (560,9 Stunden) entspricht.

Besonders hervorzuheben: Ein sehr kontrastreicher Frühling in Bezug auf die Niederschlagsmenge mit einem deutlichen Überschuss im März (+91%) und einem deutlichen Defizit im Mai (-69%).

SOMMER 2023 :

Mit einer durchschnittlichen Sommertemperatur von 18,7 °C, somit 0,8 °C über der Referenzperiode 1991-2020, war der Sommer 2023 leicht zu warm und wurde durch einen Rekord-Juni geprägt! Mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von 19,8 °C war der Juni 2023 der wärmste Juni, der je am Findel gemessen wurde! Die Tageshöchsttemperatur des Sommers 2023 betrug 33,4 °C, registriert am 09/07/2023, was weit entfernt ist vom absoluten Rekord von 39,0 °C, der am 25/07/2019 gemessen wurde.

Die Niederschlagsmenge entsprach mit 219,0 l/m² in etwa dem saisonalen Normalwert und lag damit etwa 1% über dem 30-jährigen Mittelwert von 1991-2020 (217,0 l/m²). Der Sommer 2023 war kontrastreich mit einem Juni, der ein signifikantes Niederschlagsdefizit von 77% gegenüber der Referenzperiode aufwies (dritttrockenster Juni in der Geschichte des Findel), und den Monaten Juli und August, die beide einen Überschuss aufwiesen!

Der Sommer 2023 war mit 781,4 Sonnenstunden sehr sonnig, im Vergleich zu den erwarteten 735,9 Sonnenstunden während einer Sommerperiode. Der Juni 2023 war mit einer Rekordsonnenscheindauer von 337,8 Stunden der sonnigste Juni in der Geschichte unserer Wetterstation. Die Monate Juli und August lagen unter den langfristigen Durchschnittswerten von 1991-2020.

Besonders hervorzuheben: ein Sommer in zwei Hälften mit einem außergewöhnlich warmen und trockenen Juni, begleitet von Hochdruckwetter, das bis Mitte Juli anhielt, gefolgt von deutlich wechselhafteren und regenreichen Wetterbedingungen bis Ende August.

HERBST 2023 :

Der Herbst 2023 war deutlich wärmer als normal mit einer Durchschnittstemperatur von 11,8 °C, somit 2,0 °C höher als die saisonale Norm 1991-2020 (9,8 °C), und damit der zweitwärmste Herbst in der Geschichte (nach dem Herbst 2006 mit 12,5 °C). Der September verzeichnete die Rekord-Monatsdurchschnittstemperatur von 17,6 °C und lag damit 3,3 °C über dem Normalwert von 1991-2020 (14,3 °C). Es war der wärmste September in der Geschichte des Findel und löste damit den bisherigen Rekord vom September 2006 mit 17,5 °C ab.

Der Herbst 2023 zeichnete sich durch einen Niederschlagsüberschuss aus, mit einer saisonalen Summe von 296,0 l/m², was 38% über der Referenzperiode 1991-2020 (214,5 l/m²) liegt. Trotz eines defizitären Septembers (-61% im Vergleich zum Normalwert 1991-2020) waren sowohl der Oktober als auch der November sehr niederschlagsreich mit Monatssummen, die 61% bzw. 96% über dem langjährigen Mittel 1991-2020 lagen.

Der Herbst war mit 383,0 Sonnenstunden relativ sonnig, verglichen mit 332,7 Stunden, die nach dem 30-jährigen Mittel 1991-2020 erwartet wurden. Abgesehen vom September, der einen Sonnenscheinüberschuss aufwies (+44% gegenüber dem Normalwert), lagen die Monate Oktober und November in der Nähe bzw. unterhalb des Referenzzeitraums 1991-2020.

Besonders hervorzuheben: ein kontrastreicher Herbst mit einem September, der in Bezug auf die Hitze beispiellos war, und einem ersten Schneefall, der am 27. November 2023 beobachtet wurde und eine maximale Schneehöhe von 5 cm am Boden verursachte.