2022: das zweitwärmste Jahr seit 1947!

2022 auf dem Podium der wärmsten Jahre!

Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 11,2 °C belegt das Jahr 2022 den 2. Platz der wärmsten Jahre in der Geschichte der Wetterstation am Flughafen Luxemburg-Findel seit 1947, hinter dem Rekordjahr 2020 (11,3 °C) und gefolgt von den Jahren 2018 (11,1 °C) und 2014 (10,8 °C). Das Jahr 2022 liegt 1,4 °C über dem langjährigen Mittel 1991-2020 (9,8 °C).

Ein markantes Niederschlagsdefizit !

Mit einer Jahressumme von 637,2 l/m² weist das Jahr 2022 ein signifikantes Niederschlagsdefizit von 194,1 l/m² im Vergleich zum Normalwert 1991-2020 (831,3 l/m²) auf, wobei 1976 das trockenste Jahr in der Geschichte der Station mit einer Jahressumme von nur 541,0 l/m² war. 2022 belegt den 10. Platz der trockensten Jahre seit 1947.

Ein extrem sonnenscheinreiches Jahr !

2234,1 Sonnenstunden wurden im Jahr 2022 verzeichnet, was um 431,2 Stunden über dem Referenzzeitraum 1991-2020 (1802,9 Stunden) liegt. Dieser Wert klettert auf den 2. Platz der sonnenscheinreichsten Jahre, hinter dem Jahr 2003, das mit 2278,4 Stunden den absoluten Sonnenscheinrekord hält.

Das Jahr 2022 hatte einige Besonderheiten zu bieten und brach einige Rekorde!

WINTER 2021-2022:

Der Winter 2021-2022 war sehr mild mit einer saisonalen Durchschnittstemperatur von 3,4 °C, die 1,5 °C über dem saisonalen Referenzmittel 1991-2020 (1,9 °C) lag. Die milde Witterungsperiode begann bereits im Dezember 2021 und setzte sich bis Februar 2022 fort, wobei jeder Wintermonat eine positive Temperaturanomalie im Vergleich zu den Monatsreferenzmittel 1991-2020 aufwies.

Der Winter 2021-2022 war nur durchschnittlich sonnig mit 178,6 Stunden Sonnenschein während der Winterperiode, was leicht oberhalb dem Wert der Referenzperiode 1991-2020 (173,7 Stunden) lag.

In Bezug auf den Niederschlag wies der Winter 2021-2022 ein Niederschlagsdefizit von rund 9,7% (199,2 l/m²) gegenüber dem 30-jährigen Mittel 1991-2020 (220,6 l/m²) auf. Es wurden nur 8 Tage mit einem schneebedeckten Boden registriert, was deutlich weniger ist als im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 (21 Tage). Am 10. Dezember 2021 wurde eine maximale Schneehöhe von 3 cm gemessen.

FRÜHLING 2022:

Auch der Frühling 2022 war mit einer saisonalen Durchschnittstemperatur von 10,3 °C relativ mild und lag damit 0,7 °C über dem Wert der Referenzperiode 1991-2020. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 15,4 °C war der Mai 2022 der drittwärmste Mai in der Geschichte unserer Station (gleichauf mit Mai 2017).

Das Frühjahr 2022 zeigte ein Niederschlagsdefizit von etwa 50 % (88,8 l/m²) im Vergleich zum 30-jährigen Durchschnitt 1991-2020 (179,3 l/m²), wobei insbesondere der Mai um 59 % unter dem Wert des Referenzzeitraums lag.

Was die Sonnenscheindauer betrifft, so schreibt diese Geschichte! Der Frühling 2022 war mit 732,7 Sonnenstunden der drittsonnigste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 im Vergleich zu den 560,9 Stunden, die gemäß dem langjährigen Mittel 1991-2020 zu erwarten wären. Die Monate März, April und Mai wiesen alle einen Sonnenscheinüberschuss auf, wobei der März mit 218,8 Stunden den ersten Platz unter den sonnigsten Märzmonaten belegte.

Bemerkenswert war der "späte" Schneefall in der zweiten Tageshälfte des 8. April 2022 (Rückblick auf den Schneefall vom 8. April 2022)

SOMMER 2022:


Der Sommer 2022 (gleichauf mit dem Sommer 2018) war der zweitwärmste Sommer, der jemals an unserer Station beobachtet wurde
, mit einer Mitteltemperatur von 20,1 °C, was 2,2 °C über dem Wert der Referenzperiode 1991-2020 liegt. Die maximale Tageshöchsttemperatur des Sommers 2022 betrug 36,3 °C, registriert am 19.07.2022, was noch deutlich vom absoluten Rekordwert von 39,0 °C am 25.07.2019 entfernt ist.

Die Niederschlagsmenge wies ein Rekorddefizit von rund 66% (74,6 l/m²) gegenüber dem 30-jährigen Durchschnitt 1991-2020 (217 l/m²) auf. Dies war der trockenste Sommer, der seit 1947 beobachtet wurde! Die Monate Juni, Juli und August waren alle drei defizitär, wobei der Juli das größte Defizit aufwies und somit der dritttrockenste Juli in der Geschichte unserer Station seit 1947 war.

Was die Sonnenscheindauer betrifft, bricht der Sommer 2022 alle Rekorde! Mit 956,2 Stunden Sonnenschein gegenüber 735,9 Stunden, die gemäß dem 30-jährigen Referenzwert zu erwarten wären, ist der Sommer 2022 der sonnigste Sommer in der Geschichte, wobei insbesondere der Juli mit 377 Stunden Sonnenschein einen Rekord aufstellte!

Die meteorologische Dürre und die Rekordsonnenscheindauer im Sommer 2022 sind in der Geschichte unserer Station beispiellos.

HERBST 2022 :

Auch der Herbst 2022 war mit einer Durchschnittstemperatur von 11,3 °C deutlich wärmer als normal, 1,5 °C über dem Referenzmittel 1991-2020 (9.8 °C), was ihm den Platz des drittwärmsten Herbstes in der Geschichte einbrachte (hinter dem Herbst 2006: 12,5 °C und dem Herbst 2014: 11,5 °C). Trotz eines Septembers (13,8 °C), der leicht unter dem langjährigen Mittel 1991-2020 (14,3 °C) lag, setzte sich die milde Witterungsperiode im Herbst fort, wobei sowohl der Oktober als auch der November wärmer im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020 ausfielen. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 12,8 °C war der Oktober 2022 der wärmste Oktober seit 1947, gleichauf mit dem Oktober 2006. Mit einem Monatsmittel von 7,2 °C liegt der November 2022 2,0 °C über dem Wert der Referenzperiode 1991-2020 (5,2 °C).

Der Herbst 2022 zeichnet sich durch einen Niederschlagsüberschuss aus, mit einer saisonalen Summe von 267,8 l/m², etwa 25 % mehr im Vergleich zum Wert der Referenzperiode 1991-2020 (214,5 l/m²). Die Monate September, Oktober und November wiesen alle drei einen Niederschlagsüberschuss auf.

Der Herbst war mit 356,1 Sonnenstunden sonnig, verglichen mit 332,7 Stunden, die nach dem 30-jährigen Mittel 1991-2020 zu erwarten wären. Dies ist vor allem auf den Oktober zurückzuführen, der etwa 23% mehr Sonnenschein aufwies im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020.

Besonders auffällig war, dass am 23. Oktober im Laufe des Abends Gewitter über das Großherzogtum zogen, die eines Sommermonats würdig waren. Insgesamt wurden 8 Gewittertage während der Herbstperiode beobachtet, was signifikant über der saisonalen Norm 1991-2020 (2,4 Tage) liegt. Eine weitere Besonderheit war das Ausbleiben eines Frosttages, was am Findel seit 1947 nur zweimal vorkam (Herbst 2002 und 2014).