Sturmereignis vom 10. März 2019

Am 10. März 2019 zog das Sturmtief “Eberhard” über Teile von Zentraleuropa hinweg und sorgte für signifikante Windschäden (Abb. 1). Mancherorts erreichten die Windböen sogar Orkanstärke (> 118 km/h), wie z.B. 126 km/h in Arras (Frankreich), 124 km/h in Leipzig (Deutschland) und 122 km/h in Stabroek (Belgien). Am Flughafen Luxemburg-Findel wurde eine maximale Windgeschwindigkeit von 105,5 km/h während des Sturms gemessen, was der Windstärke 11 auf der Beaufort-Skala entspricht. Die Wetterstationen, die den Messnetzen von der Administration des Services Techniques et de l’Agriculture (ASTA) und von der Kachelmann GmbH angehören, registrierten auch schwere Sturmböen oder orkanartige Windböen (109 km/h in Bettemburg, 107 km/h in Wiltz und 98 km/h in Waldbillig). MeteoLux verfolgte die Entwicklung des Wetters mit erhöhter Aufmerksamkeit, so dass am Samstag, den 9. März 2019, gegen 16:50 Uhr Lokalzeit eine Wetterwarnung mit der Warnstufe Orange herausgegeben wurde.
Abbildung 1: Visuelles Satellitenbild des Sturmtiefs “Eberhard” mit Kern über den Niederlanden am 10. März 2019 um 13:00 Uhr Lokalzeit.

Der Kerndruck von “Eberhard“ sank bis zum Sonntagmittag auf etwa 996 hPa (Abb. 2). Im Vergleich zu früheren Sturmtiefs war der beobachtete Luftdruckfall im Kern von “Eberhard“ jedoch recht schwach. Nichtsdestotrotz konnten sich an der Südflanke von “Eberhard” starke horizontale Luftdruckunterschiede entwickeln, die sich durch erhöhte Windgeschwindigkeiten in den unteren Atmosphärenschichten bemerkbar gemacht haben (100 bis 110 km/h in etwa 1000 m Höhe über dem Großherzogtum zwischen 12:00 und 18:00 Uhr Lokalzeit; siehe Abb. 2).
Abbildung 2: Analyse des auf Meeresniveau reduzierten Luftdrucks (schwarze Linien; in hPa), des Mittelwindes in 10 m Höhe über Grund (schwarze Windfahnen; in Knoten) und der Windgeschwindigkeiten in 850 hPa (Farbflächen; in m/s) vom 10. März 2019 um 13:00 Uhr Lokalzeit.

Bereits zu Beginn der Woche des 4. März 2019 wiesen manche numerische Wettervorhersagemodelle auf ein Sturmpotential für das darauffolgende Wochenende vom 9. und 10. März 2019 hin. Dennoch waren die Vorhersagen während mehreren Tagen mit signifikanten Unsicherheiten behaftet. Erst am Samstag, den 9. März 2019, begannen die Wettermodelle der verschiedenen europäischen Wetterdienste ein einheitliches Szenarium zu simulieren.

Zusätzliche Informationen zur Entwicklung und Vorhersagbarkeit des Sturmtiefs sind in der herunterladbaren PDF-Datei verfügbar.