Eine durch einen Vulkanausbruch im Pazifischen Ozean ausgelöste Druckwelle wurde in Luxemburg gemessen!

Am Samstag, dem 15. Januar 2022, ereignete sich gegen 04:10 UTC in der Nähe des Inselreichs Tonga ein Ausbruch eines Unterwasservulkans (Abb. 1). Dieser ziemlich heftige Ausbruch verursachte eine sehr starke Druckwelle, die sich ab etwa 05:00 UTC rund um den Globus ausbreitete (Abb. 1). Eine Entfernung von etwa 17.000 km trennt die Tonga-Inseln und Luxemburg. Bei einer angenommenen Schallgeschwindigkeit von 1225 km/h sollte die Schockwelle das Großherzogtum etwa 14 Stunden später vom Nordpol her erreichen, also gegen 19:00 Uhr UTC (20:00 Uhr Ortszeit).
Abbildung 1: Animation der visuellen Bilder aufgenommen vom Satelliten HIMAWARI-8 am 15. Januar 2022 zwischen 04:00 und 06:20 UTC. Quelle: https://worldview.earthdata.nasa.gov/.


Tatsächlich registrierte die meteorologische Station am Flughafen Luxemburg-Findel ab 19:15 UTC eine Störung des bodennahen Druckfelds (Abb. 2). Der Druck stieg schlagartig in 15 Minuten um 1,5 hPa, fiel dann in 30 Minuten um fast 3 hPa. Ab etwa 22:00 UTC stabilisierte sich das Druckfeld wieder allmählich (Abb. 2). Eine zweite, weniger stark ausgeprägte Welle überquerte Luxemburg von Süden her am Sonntag, den 16. Januar 2022 gegen 01:30 UTC.
Abbildung 2: Minutendaten des Luftdrucks auf Niveau der Station gemessen am Flughafen Luxemburg-Findel am 15. Januar 2022 zwischen 16:00 und 23:00 UTC (17:00 und 24:00 Uhr Ortszeit).